Interkommunaler Skulpturenweg der Gemeinden Hüttlingen und Neuler

Zwischen 2001 und 2009 sind insgesamt 83 Skulpturen auf 8,5 Kilometer entstanden. Dabei kann zwischen zwei Rundenkursen oder der Gesamtstrecke - je nach Zeit und persönlicher Leistungsfähigkeit - ausgewählt werden. Die gesamten Skulpturenwege sind dabei in malerische Landschaft eingebettet und bieten darüber hinaus verschiedenste Werke, die von unseren Skulpturschaffenden mit viel Herzblut geschnitzt wurden.
Der Weg gliedert sich in vier Abschnitte.
Abschnitt I Neuler Link zu Komoot
Abschnitt II Krähenbachtal Link zu Komoot
Abschnitt III Schlierbachtal Link zu Komoot
Abschnitt IV Niederalfingen
Die Skulpturen wurden von den Sculturies, regionalen Künstlern, geschaffen.
Broschüren und Flyer über den Skulpturenrundweg sind im Rathaus Hüttlingen erhältlich. Infos über die Skulpturen finden Sie, wenn Sie nach unten scrollen.
Die Sculturies
Bei den Sculturies handelt es sich um eine lose Gemeinschaft von Vertretern verschiedener Berufe, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, die nur eines gemeinsam haben – Schnitzen in Holz.
So wie jeder seine eigene Handschrift hat, hat auch jeder seine eigene Schnitzer – Eigenart. Dadurch entsteht nicht nur durch Themenwahl, sondern auch in der Ausführung eine abwechslungsreiche Vielfältigkeit.
Es finden sich Skulpturen von Sigrid Danner (Hüttlingen), Manfred Dierolf (Aalen), Robert Gräßle (Großkuchen), Artur Grimm (Unterkochen), Hermann Haas (Hofen), Helmut Heger (Oberkochen), Hans Huber (Hofen), Georg Hunke (Ellwangen), Hubert Jakob (Fürsitz), Claus Prügner (Adelmannsfelden), Helmut Reif (Aalen), Konrad Rettenmaier (Hüttlingen), Walter Roith (Kirchheim a. Ries), Anton Schuster (Hüttlingen), Hubert Schüll (Neuler), Willi Schlichtherle (Neuler), Dieter Seitz (Hohenberg), Josef Vogel (Fachsenfeld), Anton Weber (Oberkochen).
Vor mehreren Jahren hat sich ein Kreis von Kursteilnehmern beim „Verein der Freunde der technischen Schule Aalen“ gefunden. Diese haben seit Jahren Exponate von verschiedenen Figuren angefertigt.
Nach mehreren Abendkursen in unterschiedlicher Besetzung, hat sich daraus ein Personenkreis zusammengerauft, der sich gesucht und gefunden hat. Schon im Jahre 2000 hatte der harte Kern einen „Klassensprecher“ (Hermann Haas), einen „Vesper- und Getränkewart“ und einen „Musikdirektor“. In kurzer Zeit waren grundsätzliche Hürden wie Werkzeugpflege, Werkzeuge schärfen und schnitzbare Hölzer bei Reliefarbeiten und Vollfiguren in Tischfigurengröße überwunden.
So kam die Idee des „Skulpturenweges“ gerade recht. Wir waren nicht nur vorbereitet, sondern geradezu heiß. Natürlich gab es Schwierigkeiten bei der Fertigung bezüglich des Themas, Materials, Raumes, Platzes, Gewichts, usw. Alles wurde bewältigt. Für den 1. Teil des Skulpturenweges in Neuler wurden die Skulpturen vom 6. November 2001 bis Ende Februar 2002 in der technischen Schule Aalen gefertigt und am 16. März 2002 unter tatkräftiger Mithilfe des Bauhofes Neuler aufgestellt.
Die Figuren, Skulpturen, von Laien gefertigt, sollen den idyllischen Fußweg entlang des Krähenbachs zum Schlierbach verschönern, vielleicht auch zu Gesprächen anregen.
Abschnitt I Neuler

So unterschiedlich wie ihre Gestalter sind die hier gezeigten Figuren. Wie zufällig trafen sich vor einem Jahrzehnt Menschen zum gemeinsamen Tun, zum Gestalten von Skulpturen.
Daraus entstand die Gruppe Sculturies. Wir haben zusammengefunden, auch unsere gesellige und musikalische Ader passt. Nicht wie zufällig steht hier eine Figurengruppe die Sänger von unterschiedlicher, kreativer Gestaltung und handwerklichem Können geschaffen. Sie singen wie wir gerne hier.
Der Dirigent fehlt, es war unser geachteter und verehrter Freund und Lehrer Hubert Schüll. Das gemeinsame Singen, im Besonderen und überall, soll in diesem Werk weiterleben.

Meinen Sänger habe ich aus einem Eichenstamm herausgearbeitet. Die lässig lockere Haltung mit verschränkten Beinen und der rechten Hand in der Hosentasche wurde bewusst gewählt.
Die rauhe Oberfläche, mit der Kettensäge gefertigt, soll die Leichtigkeit der Figur unterstreichen.
Dem Betrachter viel Freude und den Sculturies weiterhin gutes Gelingen.
Artur Grimm
Unterkochen

Singen ist ein Kulturgut. Es gibt wohl keinen Volksstamm und kein Land auf dieser Erde, in dem nicht gesungen wird. Singen begleitet uns durch das ganze Leben. Es beginnt mit einem Wiegenlied. Kinderlieder im Kindergarten und in der Schule. Singen im Gesangverein oder beim gemütlichen Zusammensein. Feierlicher Gesang bei Hochzeiten, kulturellen Anlässen und Veranstaltungen. Nicht zuletzt trennt ein Abschiedslied von einem guten Freund oder Weggefährten.
Vom Weihnachtslied bis hin zur Oper oder Operette gibt es Lieder, die fast in allen Sprachen der Welt länderübergreifend gesungen werden. Die Menschheit wäre um vieles ärmer, gäbe es nicht hochbegabte Sängerinnen und Sänger, sowie Chöre, welche die Opern- und Konzerthäuser auf der ganzen
Welt füllen.
Anton Schuster
Hüttlingen

Fanget an«, heißt es in Richard Wagners Werk: »Die Meistersinger von Nürnberg«.
Wir lassen uns das nicht zweimal sagen.
Helmut Heger
Oberkochen

Wo man singt,
da lass Dich nieder,
dieses hört
man immer wieder.
Singen soll
das Herz erfreuen,
die alten Lieder
und die neuen.
Beim fröhlichen
Beisammensein,
macht Singen
unsre Sorgen klein.
Drum steh ich hier
in dieser Runde,
und singe auch
aus vollem Munde.
Sigrid Danner
Hüttlingen

"Lasst uns singen ein fröhliches Lied, Singen macht heiter und froh das Gemüt"
Dieser Satz aus dem Jahre 1800 hat bis in die heutige Zeit hinein seine Berechtigung nicht verloren. Das Liedgut der Volkslieder gibt ein Spiegelbild eines jeden Volkes und verbindet Menschen zugleich mit der Heimat, erinnert an Vertrautes und macht Traditionen bewusst.
Denn jeder, der singt, macht die Welt um sich herum ein bisschen liebenswerter.
Robert Gräßle
Großkuchen

In froher Rund,
bei Chorgesang,
ein Lied erklingt,
mit vollem Klang,
gesetzt den Ton,
in Harmonie,
erklingt sie -
diese Melodie.
Die ihn bewegt,
die ihn verzückt
und alle Plage
von ihm rückt.
Die ihm gibt
ein Stück von Seligkeit,
die ihn von
aller Last befreit.
Bei all dem Klang,
bei all den Tönen
möchte er nur noch
dem Liedgut frönen.
Gesungen nun
mit voller Brust,
es ist dem Sänger
eine Lust.
Solch Sang erfüllt
ihn voller Stolz -
ist er auch nur
aus Eichenholz.
Claus Prügner
Adelmannsfelden

Ein Zahnarzt im Einsatz. In diesem Fall hat er es nicht leicht. Es handelt sich um sehr fortgeschrittene Karies, er braucht einen Kompressor. Ganz konzentriert und andächtig ist er in seine Arbeit vertieft. Vor der Behandlung hat er seinen Patienten natürlich betäubt.
Im Kreisverkehr an der Tannenstraße steht diese Skulptur aus Eichenholz, in Nachbarschaft zum Zahnarzt, zu dem so ein direkter Bezug hergestellt wird.
Der Zahn wurde aus einem 1,69 hohen Stamm mit 80 Zentimetern Durchmesser geschnitzt. Der Zahnarzt mit Kompressor soll die Passanten zum Lachen bringen, damit sie ihre schönen Zähne zeigen können. Den Einen oder Anderen erinnert die Skulptur vielleicht gar an die nächste Kontrolluntersuchung.
Konrad Rettenmaier
Hüttlingen

Die aus einem Eichenstamm geschnitzte Skulptur zeigt einen der oberen rechten Molaren, der von Apollonia, der Schutzpatronin der Zahnleidenden behütet wird.
Apollonia lebte im 3. Jahrhundert n. Chr. in Alexandrien in Ägypten, wo sie Opfer der Christenverfolgung wurde. Angeblich wurden ihr bei dem Pogrom die Zähne ausgeschlagen und die Kinnlade zertrümmert. Aus diesem Grund wird sie stets mit Zange und einem Zahn dargestellt. Man drohte ihr mit Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, falls sie dem christlichen Glauben nicht abschwöre.
Der Legende nach soll sie sich jedoch laut betend in die Flammen gestürzt haben und so ihrer Ermordung zuvor gekommen sein. Seither wird sie als Märtyrerin und Heilige verehrt. Ihr Gedenktag ist der 9. Februar.
Hubert Jakob
Fürsitz

Neuler ist weit und breit im Land als Sport- und Turnerhochburg bekannt. Da viele Frauen sich bei der rhythmischen Gymnastik und dem Turnen engagieren, soll diese Skulptur die graziöse Schönheit einer Turnerin aus Neuler darstellen. Mein Wunsch ist es, dass viele Frauen und Mädchen dieser "Grazie" nacheifern.
Hermann Haas
Kappelberg-Hofen

Im Märzen der Bauer die Felder bestellt. So klingt es in etwa in einem Lied, das den Frühling beschreibt. Symbolisch für den Frühling hat diese Skulptur ein Tuch umgebunden. Aus diesem Tuch wird das Saatgut entnommen und von Hand in weitem Bogen ausgestreut. Es war eine schwere und genaue Arbeit.
Dieser harte Eichenstamm forderte den Handwerker und Künstler bei der Gestaltung dieser symbolträchtigen Figur in gleicher Weise.
Walter Roith
Kirchheim a. Ries

Eine Skulptur bedeutet gestalten, beschreiben, sichtbar machen.
Vorstellung und Können führen die Hand des Künstlers. Sie gibt ein Bild von ihm und seinem Empfinden.
Diese Figur "Bäuerin" stellt eine wichtige Person in der Landwirtschaft dar. Sie hatte die vielfältigsten Aufgaben zu erfüllen. In einer Zeit, in der die meiste Arbeit mit der Hand erledigt werden musste, hatte sie von früh bis spät zu tun. Ihr Aufgabenbereich umfasste Hausarbeit, Kindererziehung, Stallarbeit sowie Arbeit in Feld und Garten.
Die Leistung einer Bäuerin möchte ich mit meiner Skulptur würdigen.
Manfred Dierolf
Aalen

Bei Tagesanbruch bin ich schon mit der Sense und dem Wetzstein bei der Arbeit auf der Wiese oder im Feld unterwegs.
Es mäht sich am besten, wenn das Gras oder das Getreide vom Tau noch feucht sind. Meine Arbeit schadet nicht der Umwelt und ist gesund. Ich mache beim Mähen keinen Lärm und produziere nach Möglichkeit keine Abgase. Bewegen muss ich mich nach allen Seiten.
Wenn die Sense stumpf ist, muss sie gedengelt werden.
Schade, dass meine Mäharbeit mit der Sense kaum mehr zu sehen ist.
Dieter Seitz
Hohenberg

Herzlich und freundlich wie eh und je ist der Begrüßungsmann.
Er grüßt "weltoffen" in verschiedenen Sprachen seine Gäste und heißt sie willkommen in der schön gelegenen und aufstrebenden Gemeinde Neuler.
Josef Vogel
Fachsenfeld

Die Ziegelei in Neuler wurde schon 1402 urkundlich erwähnt. 1933 und 1935 brannte sie ab und wurde wieder aufgebaut.
Nach dem 2. Weltkrieg erleichterten die Schwerarbeit des Lehmabbaus Bagger und Diesellok mit Loren.
Bis 1950 hat man in der Ziegelei neben Ziegelsteinen auch Kalk gebrannt, (Schwarzer Kalk, "Stickkalk"). 1964 stellte die Ziegelei aus Mangel an Lehm ihre Produktion ein.
Hans Huber
Hofen

Lehmabbau zur Herstellung von Ziegeln.
Bereits im Jahr 1634 ist in der Chronik der Fürstpropstei Ellwangen die Herstellung von Ziegeln in Neuler erwähnt. Dies war bis 1964 ein bedeutender Industriezweig für die Landgemeinde Neuler.
Der Abbau des Lehms erfolgte mit einer Eimerkettenfräse auf ein Förderband. Danach wurde er auf Loren verladen und mit einer Diesellok zur Ziegelei transportiert.
In der Ziegelei wurde der Lehm (Mergel) bearbeitet, geformt, getrocknet und anschließend bei 1100 Grad gebrannt. Die Ziegelei mit ihrem Schornstein war lange ein Wahrzeichen von Neuler.
Anton Weber
Oberkochen

Wir Menschen müssen uns immer bewegen.
Beweglichkeit, das ist wie ein Segen.
Von den Kleinen bis hin zu den Alten,
immer sollten wir gut fit uns halten.
Dazu braucht man Kraft in den Muskeln vor allem,
die kriegt man nur durch Bemüh´n und sich plagen,
sonst bleiben sie schlaff, das möchte´ ich Euch sagen.
Also runter vom Sofa und "Auf geht´s" zum Sport!
Statt rennen und hüpfen und dabei schwitzen,
statt Purzelbaum dreh´n, vor der Glotze sitzen!
Für sportliche Eltern ist das ein Graus,
sie wissen wohl da wird nichts draus!
Drum turnt als Vorbild im Baum auf der Wiese,
ein "Turner am Reck", ein Muskelriese.
Er hat´s geschafft, er ist am Ziel,
wer da unten nur staunt, dem fehlt noch viel.
Georg Hunke
Ellwangen
Abschnitt II - Krähenbachtal

Ein stattlicher Vorgartenfichtenstamm, mit den Hauptwurzeln ausgegraben, gänzlich entrindet und die Wurzeln zu Fantasietierköpfen zugeschnitzt. Ein handgeschnitztes Hinweisschild – Skulpturenweg – über Augenhöhe angebracht.
So fällt der ca. 2,70 m hohe Stamm unmittelbar an der Fuggerstraße ins Auge.
Bei näherem Hinsehen kann man erkennen, dass die vielen Astansätze zu Nasen lustiger Gesichter verwendet wurden. Keines gleicht dem anderen. Alle in ihrer Schnitzweise gleich, jedoch jedes mit einem anderen Ausdruck.
Jedes Gesicht ein Unikat.
Kleine, interessiert schauende Äuglein machen neugierig, was uns auf dem ca. 2,5 km langen Skulpturenweg entlang des Krähenbachs und Schlierbachs erwartet.
Lassen Sie sich überraschen!
Walter Roith
Kirchheim a. Ries

Es begann mit dem Brudermord von Kain und Abel. Und der Stein, mit dem Kain Abel erschlug, wurde im Laufe von Jahrhunderten abgelöst durch Pistolen, Gewehre, Kanonen und Bomben. Mann gegen Mann, Armee gegen Armee, Nation gegen Nation; die Dimensionen nahmen zu. In einer Welt scheinbar grenzenloser Möglichkeiten transportieren die Medien Ereignisse innerhalb weniger Stunden bis in die entlegensten Winkel der Welt, in der einige wenige Industrienationen scheinbar hauptsächlich auf die Verfolgung ihrer wirtschaftlichen Interessen bedacht sind.
Das aus der Globalisierung resultierende weltweite soziale Ungleichgewicht ist eine Ursache für eine ganz neue Art der Kriegsführung. Nicht mehr territoriale Interessen von Nationen oder Völkern, sondern eine Vielzahl weltweit agierender, fanatischer Splittergruppen bedrohen den Weltfrieden heute.
Die Angriffe auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September 2001 haben die ganze Welt erschüttert und es ist schwer, sich vorzustellen, womit dieses ungeheuere Maß an Hass und Leid noch zu übertreffen ist.
Doch die Fähigkeit des Menschen Böses zu tun, reicht so weit wie seine Fantasie. Trotz oder gerade wegen der unglaublichen Fortschritte, die die Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten in den Bereichen Technik, Wissenschaft und Medizin vollbracht hat, sehen wir uns immer neuen Bedrohungen ausgesetzt.
Helmut Heger
Oberkochen

Lässt man seine Fantasie beim Betrachten alter Bäume, insbesondere beim Dunkelwerden ausschweifen, kann man Ähnlichkeiten von Kreaturen und Gesichtern ableiten. Die Verformungen an den Astansätzen oder an Wucherungen gleichen oftmals Tieren oder Fabelwesen.
Von solchen Vorgaben am Baumstamm einer Eiche ließ sich der Gestalter leiten und bearbeitete sie so, dass verschiedene Motive ineinanderlaufen und beim Betrachter doch unabhängig voneinander zu erkennen sind.
Die Gesichter sollen keinen Alb oder Angst, sondern fröhliches Leben darstellen und vor allem zeigen, dass in allen Bereichen der Natur, Fauna und Flora, Leben steckt.
Den deutlichen Beweis dafür soll der Zungenstrecker in der unten angelegten Fratze zeigen.
Josef Vogel
Fachsenfeld

Im Lexikon wird Scham als anerzogene menschliche Unlustreaktion bezeichnet, die sich häufig auf die Verletzung der Intimsphäre bezieht, daneben aber auch andere soziale Bereiche betreffen kann.
Man muss sich für etwas schämen, das den gestellten Erwartungen nicht entspricht. Die Scham im eigentlichen Sinn verliert in einer Epoche der allgemeinen Freizügigkeit an Wert. Kaum ein Unternehmen lässt es sich heutzutage nehmen, seine Auflagen, Quoten oder Umsätze durch die Darstellung hüllenloser Körper zu steigern. In allen Lebensbereichen werden wir mit nackter Haut und barbusigen Schönheiten konfrontiert.
Die menschlichen Körper – ausnahmslos schöne – verkommen zu Glück und Erfolg verheißenden Hüllen. Und obwohl die künstlerische Freiheit die völlige Nacktheit schon längst einschließt, macht der Künstler hier keinen Gebrauch davon. Durch die Geste des schamhaften Verdeckens seines Geschlechts soll der Betrachter bewusst dazu angeregt werden sich mit den Gefühlen des anderen auseinander zu setzen.
Die Figur soll ein Aufruf sein zu mehr Toleranz und Achtung der Freiheit und Würde des Einzelnen.
Hubert Jakob
Fürsitz

Sicher, ruhig, ohne Angst sitzt die Katze auf einem Baumstumpf.
Das kann sie auch. Denn trotz Anlauf gelingt es dem am Stamm reliefartig angedeuteten Hund nicht, die Katze zu erreichen. Aber Katzen haben (hatten) nicht nur Hunde als Feinde.
Nicht ohne Grund steht die Skulptur an diesem Platz über dem Katzengumpen. Vielen ist auch heute noch bekannt, wie an dieser Stelle früher Katzen ihr Leben lassen mussten.
Betrachten Sie die Skulptur als Denkmal !
Anton Weber
Oberkochen

Für Adam war Eva eine Versuchung. Für mich ist Kunst eine Versuchung.
Was ist Versuchung – ein Versuch – eine Entscheidung oder ewiges Zaudern? Es ist sicher ein Zeichen unserer Zeit, dass zu viele Versuche gemacht werden und zu Entscheidungen keiner steht.
Als im Herbst 2001 unsere Schnitzerklasse Schüll, »die Sculturies«, vor der Aufgabe, vor der Frage stand, was machen wir diesen Winter in diesem Kurs, kam die Idee einen Skulpturenweg zu gestalten. Für uns, für mich, war klar, dass dies eine Dimension weit mehr als Kleinreliefe und Tischfiguren ist. Meine Skulptur soll als Gesamtobjekt wirken, deshalb der Dreiklang von drei Eichenstämmen. Die Geschichte von Adam und Eva lag nahe, als der Versuch der Menschlichkeit schlechthin.
Ich wünsche den Betrachtern viel Freude an meiner Laienkunst.
Artur Grimm
Unterkochen

Die Skulptur soll eine Pflanze in verschiedenen Wachstumsphasen darstellen.
In der abstrakten Vorstellung soll die Skulptur einen Lebensweg zeigen.
Ganz oben das junge Leben, symbolisiert durch die neuen Blätter, die von den Älteren noch geschützt und wohlbehütet werden.
Die noch nicht geöffnete Knospe, prall gefüllt von Kraft, Ideen und Tatendrang steht für das Kommende.
In der Mitte teilweise und ganz geöffnete Blüten, die für das noch Geplante und Geschaffene stehen.
Die Krümmung in der Mitte der Skulptur soll aufzeigen, dass nicht alles ohne Rückschläge und Mühen zu erreichen ist.
Ganz unten eine übervolle Blüte, die auf das hoffentlich glückliche und erfüllte Leben zurückblicken kann. Wie lange wird sie noch das Licht genießen? Die rauhe Oberfläche der Skulptur soll die das Leben begleitenden Unbilden darstellen.
Anton Schuster
Hüttlingen

Überdimensional, 2,20 m groß, der Dauerhaftigkeit wegen aus Lärchenholz, aber immerhin aus heimischem Nadelholz, leicht schräg gestellt steht er inmitten eines kleinen Fichtenwaldes.
Würden alle Samen, die ein einzelner Fichtenzapfen in sich birgt, gesammelt und aufgezogen werden, wer weiß wie groß der daraus gewonnene Wald werden würde. Wohlbehütet, gegen Nässe geschützt, unter regelmäßigen Schuppen verborgen, reifen in periodischen Abständen unzählige Zapfen, die wiederum millonenfachen Samen bergen. Einmal abgefallen, ist er gegen Hitze weitgehendst resistent, sogar schwimmfähig und auch nach Jahren noch keimfähig.
Ein Zapfen scheinbar wie der andere, jedoch jeder ein Unikat. Jeder einzelne Zapfen ein kleines Wunderwerk der Natur.
Vielleicht regt ein so großer aufgestellter Zapfen an, eine sogenannte »Butzakua«, einmal einen kleinen Fichtenzapfen näher zu betrachten.
Sigrid Danner
Hüttlingen

Eine Skulptur stand als Thema im Raum.
Das Hobby ruft; die Arbeit begann.
Es war klar: ein Tier. Die Idee war geboren
und die Eule auserkoren.
Es wurde dann so mancher Gedanke umgesetzt.
Dabei war die Wesensart genau zu beachten,
damit am Schluss eine stattliche Figur ist zu betrachten.
Vom Podest sollte später eine Skulptur uns grüßen,
verziert mit Gesichtsschleier, Glühaugen und zarten Füßen.
Nun, kein abergläubisches Wesen kam dabei heraus,
nein, es ist geworden ein einfacher hölzener KAUZ.
Robert Gräßle
Großkuchen

Die Grundidee, einen Skulpturenweg zu gestalten, entstand bei Hubert Schüll bereits vor dem »Wie« oder »Was«.
Die Idee, einen Drachen oder eine Flugechse zu gestalten, kam, nachdem bei einem Kollegen eine am Haus stehende, einseitig gewachsene Zeder gefällt werden musste. Das Zedernholz, eines der ältesten Nadelhölzer, das ursprünglich aus dem Atlas- und Himalayagebirge stammt, eignet sich besonders für den Freilufteinsatz und die Möbelfertigung.
Nach dem Ablängen des Stammes auf die jetzige Größe der Flugechse konnte man mit etwas Fantasie bereits die grobe Form erkennen. Die jetzige Form entstand in einigen Abenden in der Werkstatt.
Die Oberflächenstruktur der Echse soll dem Naturell einer Echse oder eines Krokodils entsprechen. Deshalb habe ich alles mit dem gleichen Werkzeug bearbeitet. Zum Schluss wurden die in Handarbeit getriebenen Kupferflügel angebracht.
Hermann Haas
Kappelberg-Hofen

Fantasiegestalten - Skulpturen im weitesten Sinn, so das Thema.
Ein Baumstamm wird betrachtet, von allen Seiten beschaut. Es drängen sich Formen auf – eine Idee lässt Figuren erscheinen und wird zunehmend konkret.
Zuerst der Elefant mit dem dominant hervortretenden Rüssel. Danach die Giraffe mit dem alles überragenden langen sowie schlanken Hals. Und nicht zuletzt der Affe mit den beiden kräftigen Armen ein Seil festhaltend.
Vielleicht ist noch ein weiteres Tier angedeutet – dies bleibt der Fantasie überlassen.
Claus Prügner
Adelmannsfelden

Ruhig, mit dem Kinn auf seine Hände und den Stock gestützt, steht der Schäfer in einer Schafkoppel. Ein großkrempiger Hut schützt ihn vor Regen und Witterung. Ein glatt herunterhängender, alles umschließender Mantel lässt nur die angedeuteten, über das obere Stockende gelegten, Hände frei.
Die Augenlider sind zwar geschlossen, trotzdem schläft er nicht.
Hört er, oder lauscht er?
Der Gesichtsausdruck ist bedächtig in sich gekehrt. So steht er schmalschultrig in schäfertypischer Haltung inmitten seiner Herde.
Dieter Seitz
Hohenberg

Ein Eichenstamm leicht s-förmig gewachsen, weitgehend vom Weißholz befreit, einige wenige Motorsägeschnitte und mit dem Balleisen gezielt bearbeitet, stellt einen äußerst schlanken, hochaufgerichteten Bären dar. Am Waldrand stehend, seine Größe und Stärke demonstrierend, neugierig witternd und sichernd, seine Umwelt inspizierend.
Wenn man diesen Eichenstamm betrachtet, könnte einem der Gedanke kommen, die Figur war eigentlich im Stamm schon vorhanden. Sie musste nur noch freigelegt werden.
Manfred Dierolf
Aalen

Ein bogenförmig gewachsener Eichenstamm wurde ganzflächig mit dem gleichen Balleisen bearbeitet. Am oberen Ende sieht man einen nach oben gerichteten Männerkopf.
Statisch fest, unbeweglich positioniert, zum Himmel schauend, über die Welt nachdenkend, in sich gehend – ein Mondgucker!
Manfred Dierolf
Aalen

Haben Sie sich schon vollständig daran gewöhnt?
Haben sie es schon vergessen?
Am 1.1. 2002 wurde unsere »gute« D-Mark zum Euro.
Europaweit die gleiche Währung.
Unbestritten in vielen Bereichen eine Erleichterung und Vereinfachung. Trotzdem gibt es Leute, die der guten alten D-Mark nachtrauern.
Anton Weber
Oberkochen

Fünf verschiedene Skulpturen sollen die fünf Erdteile und die Mannigfaltigkeit menschlicher Rassen und Kulturen darstellen.
Die Tatsache, dass es diese Vielfalt gibt, ist ein Reichtum, denn sie trägt den vielen verschiedenen Menschentypen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Neigungen Rechnung. Und trotzdem treibt alle Kulturen die Frage nach der zentralen Ordnung der Welt um. Gibt es einen Kompass, nachdem sich die Menschen richten können, wenn sie ihren Weg auf unterschiedlichen Pfaden durchs Leben suchen?
Sind die Dinge, die wir betrachten, wie z.B. die Unterschiede der Kulturen so, weil sie so sind, oder macht unsere Betrachtung, unser Bewusstsein die Dinge so wie sie sind?
Derweil scheint die Sonne über Gute und Böse und es regnet über Gerechte und Ungerechte gleichermaßen.
Manfred Dierolf, Aalen
Willi Schlichtherle, Neuler

Dieser wurde in den Abendstunden eines Schnitzkurses in Aalen aus einer ca. 200-jährigen Eiche mit einer Kettensäge gestaltet.
Wie man sieht, hat er sich in Neuler (Nähe Kläranlage) niedergelassen. Sonst ist der König der Lüfte nur im Hochgebirge zu Hause. In ausgewachsener Größe hat er eine Länge von 85 cm und eine Spannweite von ca. 2,20 m.
Zu erkennen ist, dass er sich hier wohlfühlt und schon an Nachwuchs denkt. Obwohl er ein Raubvogel ist und viele Tiere von ihm gefährdet sind, hoffe ich, dass er in Neuler ein langes Leben hat.
Hans Huber
Hofen

Aus einem urgeschichtlich behafteten Holz, »Metasequoia« oder anders gesagt aus einem Urweltbaum wurde versucht, tierähnliche Lebewesen, die vielleicht zu der Zeit gelebt haben könnten, als es diese Baumart bereits gab, darzustellen.
Die uns bekannten Bäume wie Eiche, Buche, Fichte usw. sind auf unserer Erde seit ca. 1,5 Millionen Jahre bekannt. Die »Metasequoia« stammt aus der Zeit der Bärlappe und Farne und ist schon ca. 150 Millionen Jahre lang auf unserer Erde vertreten. Damals ernährten sich Dinosaurier vom Laub bzw. von den weichen Nadeln dieser Baumart. Wurmartige, schlangenähnliche Gebilde, unregelmäßig über- und aufeinander sich kreuzend, enden in fremdartig anmutenden Kopf- oder Körperenden.
War das die Zeit des Paradieses?
Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall ist dies neben dem »Ginko« die uns älteste bekannte Baumart. Ob es schon Apfelbäume gab, ist anzuzweifeln.
Helmut Reif
Aalen

Hinweisschilder dienen uns im alltäglichen Leben als Orientierungshilfe.
Sie kommen in den unterschiedlichsten Arten und Formen vor, beispielsweise als Straßen- und Ortsschilder oder auch in Form von Warnschildern, welche vor einer bestimmten Gefahr schützen sollen.
Dieses hier hat jedoch nicht die Aufgabe zu warnen, sondern vielmehr anzulocken und die Besucher zum Ziel - dem Skulpturenweg - zu führen.
Also folgen Sie dem Hinweis und lassen Sie sich überraschen!
Hubert Schüll
Neuler
† 2003
Abschnitt III - Schlierbachtal

Die linke Skulptur ist als Prospektkasten gedacht.
In der Mitte stehen alle Sculturies namentlich erwähnt, welche an diesem Weg mitgearbeitet haben.
Auf der linken Skulptur sind alle Sponsoren aufgelistet.

Eine Legende von 1284 erzählt von einem Rattenfänger, der in Hameln mit seinem Flötenspiel Ratten und Mäuse aus den Häusern lockte. Blindlings folgten sie ihm bis ins Wasser, wo sie alle ertranken. Ohne den von der Stadt versprochenen Lohn zog er verbittert von dannen. Um sich zu rächen, kam er verkleidet wieder und entführte die Kinder.
Berthold Brecht schreibt darüber in einem Gedicht:
Durch die Stadt ist er gegangen
Und hat mit seinem Pfeifen,
all die Kindlein eingefangen.
Wohin hat er sie verführet?
Denn die Kleinen waren alle,
tief im Herzen aufgerühret.
Er pfiff hübsch, er pfiff lang
‘s war ein wunderbarer Klang.
Aus dieser alten Geschichte entstand mein Gedanke, hier im Wald, am Wasser einen Rattenfänger aufzustellen. Er soll auch mahnen:
»Von Flötern lasst Euch nicht verleiten, Verführer gab’s zu allen Zeiten !«
Georg Hunke
Ellwangen

Gesichter, ob traurig oder lustig, das linke Auge des einen Gesichtes ist zugleich das rechte Auge der rechts anschließenden Physiognomie.
Und so rund um den schlanken Fichtenstamm, so, dass kein vorne, hinten oder rechts oder links auszumachen ist. Nach unten entwickelt sich aus einem Rautenmuster eine steile Spirale, die eine Anlehnung an die Neulermer Faschingszunft vermuten lassen könnte. Wird ihr doch nachgesagt, am Faschingsdienstag in rundumgukkender Weise Dinge ans Tageslicht zu bringen, die zwar die Allgemeinheit interessieren, aber noch nicht überall bekannt sind.
Ein Rundumgucker sieht alles, egal wo er steht. Ein solcher Pfahl, oder Stamm, ist geradezu prädestiniert, als Wegweiser zu dienen. Verfehlen Sie den Weg nicht. Sie werden beobachtet. Und wenn Sie Verbotenes tun, es wird gesehen, rundum und überall.
Hubert Schüll
Neuler
† 2003

Einfach genial die Schöpfung der Natur. Flora und Fauna, Menschen und Kreaturen leben und passen sich im Jahresablauf den Veränderungen der Natur an. Der Gestalter hat einige, den Jahreszeiten entsprechende Motive übernommen.
Der »Sämann«: Das Jahr beginnt, im Frühjahr wird gesät, was im Herbst geerntet werden soll. Wie jedes Jahr hoffen wir auf einen schönen Sommer.
Hier im Schlierbachtal liegt das schöne Waldfreibad. Die Badenixe soll die unbeschwerte Sommerzeit verkörpern.
Herbst ist Erntezeit und der Schnitter mit seiner Sense holt die Ernte ein.
Den Winter verkörpert eine Eisläuferin. Die kalte und ruhigere Zeit soll daran erinnern, dass schon wieder ein Jahr vorbei ist oder ein neues beginnt.
Der umlaufende Baum mit seinen entsprechend dargestellten Ästen stellt die Natur und damit den immer wiederkehrenden Wechsel der Jahreszeiten dar.
Josef Vogel
Fachsenfeld

begreifen
etwas in die Hand nehmen
es sinnlich wahrnehmen
der Versuch Dinge zu verstehen
sie sich anzueignen
ein menschliches Anliegen
und doch entgleitet uns Vieles,
es vergeht, fließt uns förmlich aus den Händen,
entzieht sich unserem Zugriff
wird letztlich unbegreiflich.
Claus Prügner
Adelmannsfelden

Lass dich treiben, lass dich fallen ...
Mit solch einem Rat oder Wunsch sollte man keinen Heranwachsenden ins Leben hinausschicken. Denn oft schreitet der Mensch auf seinem Pfad einsam voran, den er vielleicht gewollt hat oder auch irrtümlich verlässt, um am Ende doch sein Ziel, welches »Geborgenheit« heißt, zu erlangen. Wer wünscht sich nicht, wie der »verlorene Sohn«, auf offene Türen zu treffen, jederzeit in den Schoß der Familie zurückkehren zu können, um Rückhalt und Wärme zu erhalten, auch wenn es den Mitmenschen nicht immer leicht fällt.
Wie viele Menschen suchen doch auch »Geborgenheit« (hier symbolisiert in der übergroßen Hand) in ihrer Abstammung, Rasse, Hautfarbe, oder auch in einer höheren Macht ?
Anton Schuster
Hüttlingen

Hier unten am Schlierbach stand die Schliermühle, die schon im 13. Jahrhundert erwähnt wurde. Als die Schliermühle vor ca. 40 Jahren abgerissen wurde, verschwand wieder etwas von der alten Zeit.
Ich möchte die Techniken der Mühlen von damals in Erinnerung bringen.
Große und kleine Räder liefen ineinander, mit Riemenantrieb oder mit Zahnrädern aus Holz, angetrieben mit Wasserkraft. Das war die eigentliche Idee diese Skulptur zu schaffen. Altes und Neues verzahnt in der Gegenwart.
Willi Schlichtherle
Neuler

Die abgegangene Schliermühle wurde im Jahr 1567 aus einem Erblehengut in ein Falllehengut umgewandelt. So erschien im Jahr 1733 Neuler wie auch die Schliermühle beim Kapitelamt Ellwangen. Im Jahr 1890 wurde die Mühle durch einen Dammbruch fast vollkommen zerstört und nicht mehr aufgebaut. Nur das Wohngebäude überstand das Unglück, war auch noch bewohnt, bis es 1975 abgerissen wurde.
So steht als Zeitzeuge seiner Zunft – der letzte Schliermüller – mit einem halbvollen Mehlsack am Rande seines Anwesens und denkt wehmütig an sein Schlierbachtal.
Hans Huber
Hofen

Auf den ersten Blick erinnert diese Plastik mit dem angedeuteten Kopf und dem Herzen in der Brust an eine Statue, das Abbild eines Menschen. Die Intention des Künstlers liegt aber vielmehr darin, die Menschheit darzustellen.
Obenauf die Erdkugel und eingesperrt die Menschlichkeit. Die Fenster symbolisieren die fünf Kontinente, durch welche sich auf der Erde die Herzensgüte des Menschen zeigen könnte, aber ihr Mangel an wahrer Größe lässt dem Herzen keine Möglichkeit an die Oberfläche zu gelangen.
Die um den Stamm laufenden Verlängerungen der Fenster zeigen die zunehmende Globalisierung der Welt, ohne dass es dadurch zu einer wirklichen Aufhebung der Grenzen kommt. Das einzige Globale, so lehrt uns die Skulptur, ist die weltumspannende Hinwendung zu Kommerz und Macht.
Herzlichkeit und Menschlichkeit sind keine angesehenen Ideale!
Als Hoffnungsschimmer bleibt uns nur, dass das Herz im Innern noch schlägt – noch ist Zeit zur Besinnung!
Hubert Jakob
Fürsitz

Im Wald wimmelt es von vielen sichtbaren und unsichtbaren Lebewesen.
Gnome haben die Möglichkeit und Eigenart sich unsichtbar im Wald zu bewegen.
Auch im unsichtbaren Zustand nehmen sie sämtliche Bewegungen in ihrem Waldgebiet klar und deutlich wahr. Wenn sie sich nicht bedroht fühlen, machen sie sich manchmal für uns Menschen sichtbar. Allerdings in unterschiedlicher Form und Gestalt. Sie sind harmlos und scheu. Von ihnen ist nichts Böses zu erwarten. Bitte tun Sie ihm auch nichts, so dass er sich möglichst oft an dieser Stelle zeigt.
Sigrid Danner
Hüttlingen

Ähnlich wie Gnome, Trolle und andere zeigt sich die Waldgestalt in bizarrer, stacksiger Form. Auch sie ist gutmütig und will nichts Schlimmes.
Trotzdem kann es vorkommen, dass sie uns durch ihr unerwartetes Auftreten erschreckt. Aber nur Leute, die in irgend einer Weise ein schlechtes Gewissen haben.
Sigrid Danner
Hüttlingen

Der Falke – hier aus Akazienholz – zählt zur Familie der Greifvögel und beobachtet selbst als Skulptur genau seine Umgebung und späht von seiner Sitzwarte aus nach Beute. Der hervorragende Flieger und Jäger ist auch in der Natur mit einem schlanken Körper ausgestattet; die Flügel sind lang und spitz und der Schnabel markant hackig gebogen.
Seine Fähigkeit des schnellen Jagens hat sich der Mensch bis in die heutige Zeit zur Abrichtung als Beizvogel zu Nutze gemacht.
Robert Gräßle
Großkuchen

Neuler
Ellwangen
Rosenberg
Adelmannsfelden
Abtsgmünd
Aalen
Hüttlingen
Rainau
Hätten Sie es gewusst? Wieviel Gemeinden grenzen an die Gemeinde Neuler an? Und welches Wappen gehört zu welcher Gemeinde?
Die angrenzenden Gemeinden und Städte einschließlich Neuler sind in einem Wappenbaum in unregelmäßiger Reihenfolge dargestellt.
Anton Weber
Oberkochen

Schade, dass es sie nicht mehr gibt, oder doch noch? Leider ist mir noch keines begegnet! Deshalb hab ich mir ein Einhorn geschnitzt. Stolz, aber bedächtig steht mein Fabeltier von Pferdegestalt am Waldrand.
Sein gerades, spitzes Horn in der Stirnmitte zeigt von Kraft und Magie. Mein Einhorn hat seine Wildheit abgelegt. Es wünscht sich, nur betrachtet und nicht berührt zu werden!
Seid bitte still und erschreckt es nicht, sonst läuft es mir noch davon, und dann hab ich wieder keines!
Dieter Seitz
Hohenberg

Nachdem der Flugechsenmann sich seit einem Jahr im Abschnitt 1 des Skulpturenwegs recht wohl fühlt, hat sich eine Flugechsendame im Schlierbachtal dazugesellt. Sie hat bereits vier Kinder mitgebracht und nur das kleinste ist vom hiesigen Flugechsenmann. Sie möchte aber ihre Kinder allein erziehen. Man sieht, dass es bei Flugechsen schon in der Vorzeit Emanzipation gab.
Ich wünsche dem Betrachter, vor allem den Kindern viel Kurzweil, wenn die Flugechsenfamilie bei Wind und Wetter sich zum Familienausflug versammelt.
Hermann Haas
Kappelberg-Hofen

Der Körper ist besonders groß und kompakt gebaut. Die Größe reicht bis zu 3 Meter und das Gewicht bis 800 kg. In Mitteleuropa ausgerottet. Das letzte Exemplar wurde in Deutschland 1835 bei Ruhpolding erlegt. 1912 wurde noch ein Exemplar in Mittenwald gesichtet. Die Lebensräume waren ursprünglich nahrungsreiche und heterogene Laubmischwälder. Heute sind sie in die entlegenen Gebirgsregionen abgedrängt.
Sie fristen heute ihr Leben in nahrungsarmen Refugien. Trotz gelegentlicher Übergriffe ist er kein Kulturfolger. Im Gegensatz zu den in Nordamerika lebenden Schwarzbären. Er ist ein Einzelgänger, scheu, Lager in Windbrüchen und Dickungen. Ein Weibchen kann alle 2 - 4 Jahre Junge zur Welt bringen. Im Winterlager werden i.d.R. 1 - 2 nur etwa rattengroße, nackte und blinde Jungtiere zur Welt gebracht. Die Bärin verlässt das Winterlager nicht, sondern widmet sich ausschließlich der Jungenaufzucht. Die Jungen werden etwa 2 Jahre von der Mutter geführt.
In Europa war der Bär ursprünglich Herr des Waldes. Zahlreiche Höhlenzeichnungen und Kultstätten, Gräber. Mittelmeer: Sinnbild, Gottheit der mütterlichen Fürsorge, Matriarchat. In Bern werden seit Urzeiten Bären gehegt (Überreste eines Bärenkultes ?) Im letzten Jahrhundert wurde in Unterkochen aus Verwechslung ein schwarzer Hund als Bär gejagt. Seither gibt es dort die Bärenfanger.
Helmut Reif
Aalen

Es geht das Gerücht, dass in klaren Vollmondnächten, da wo der Berchthaldenbach in den Schlierbach mündet, zwei Schwestern wiedergehen. Wanderer erzählen, dass sie wie selbstverständlich aus dem Gras erwachsen und scheinbar ziellos im Wald umherwandeln, um nach einer kurzen Zeit wieder zwischen den Bäumen zu verschwinden.
Die beiden Jungfrauen starben vor Gram, nachdem ihnen zu Ohren kam, dass die ihnen versprochenen Männer in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges ums Leben gekommen waren. Es heißt, dass die im Aussehen und Charakter verschiedenen Schwestern keine Ruhe finden können bis sich in einer Vollmondnacht ein Mann gleichzeitig von beiden küssen lässt.
Und so suchen die beiden Frauen immer zum vollen Mond nach einem Mann, der sie von ihrem Fluch erlöst.
Helmut Heger
Oberkochen

Immer wieder geraten Seemänner und Wanderer in der Nähe von Gewässern in Gefahr, wenn sie den weiblichen Reizen von Nixen erliegen und versuchen, ihnen zu folgen. Dabei sind die Wasserjungfrauen den Menschen nicht böse gesinnt. In ihrer gedankenlosen Verspieltheit bedenken sie meist nicht die Gefahr, die von ihren Verlockungen ausgehen.
Andererseits erzählen viele Geschichten von Schiffbrüchigen und Ertrinkenden, die in letzter Sekunde von den anmutigen Wesen gerettet wurden. Die Schilderungen der Geretteten sind dann auch die einzigen Überlieferungen, die man über die neugierigen und doch scheuen Wassergeister hat.
Grünes Haar sollen sie haben und einen von Schuppen besetzten Unterkörper, gleich einem Fischschwanz. Man sagt, dass diejenigen, die einmal eine Nixe gesehen haben, ihre unbeschreibliche Schönheit nie wieder vergessen können und immer wieder versuchen, zu ihnen zurückzukehren.
Walter Roith
Kirchheim a. Ries

Dieser »Löwenmensch« ist die Kopie »eines steinzeitlichen Kunstwerks« aus dem Lonetal. Ich bin fasziniert von dem prähistorischen Künstler.
Er hat vor 30 000 Jahren – nicht nur – an Essen und Trinken gedacht. Mit einfachem Werkzeug hat er aus einem Mammutstoßzahn eine vollkommene Figur geschaffen.
Ich habe seine Linien studiert und versucht sie nachzuvollziehen. Mein »Kollege« war einfach genial. Lieber Besucher, denke immer daran. Man lebt nicht nur vom Brot allein.
Artur Grimm
Unterkochen
Abschnitt IV - Niederalfingen

Steinbrecher nach getaner Arbeit. Stein prägte die Gemeinde Hüttlingen.
Niederalfinger Gold! Steine spielten eine große Rolle, als die Römer ihre Teufelsmauer auf Hüttlinger Gemarkung als Teil des Rätischen Limes errichteten. Die Marienburg wurde um 1050 praktischerweise aus einem Steinbruch errichtet. Bis zu 300 Männer gingen einst dem Beruf des Steinhauers nach, bei geringem Lohn und kargem Essen. Im großen Stil wurde der Stubensand-stein gehauen (abgebaut), für öffentliche Bauten in der näheren Umgebung. Kirchen in Hüttlingen, Abtsgmünd, Wasseralfingen sowie einige Brücken zeugen aus dieser Zeit. Ja, sogar die Fassade des Münchner Rathauses wurde aus diesem Sandstein gebaut und stellt einen Zeitzeugen dar. Diese Skulptur soll daran erinnern, welch harte Knochenarbeit es war, damals sein Brot als Steinbrecher zu verdienen.
Anton Weber
Oberkochen

Irgendwann kam mir der Gedanke, eine zu den Hüttlinger Muffigel-Festtagen passende Attraktion zu schaffen. Kurz darauf wurde dann diese Idee in die Tat umgesetzt. Aus einem ursprünglich 1,5 Tonnen schweren Eichenstamm entstand rechtzeitig zum zweiten Muffigel-Fest ein überdimen-sionaler Muffigel - zusammen mit zwei Igel-Kindern - nach dem Vorbild des Plüsch-Gemeinde-maskottchens „Original-Muffigel aus Hüttlingen“.
Diese Holzskulpturen haben nun ihren endgültgen Standort beim Naturerlebnisbad im Schlier-bachtal gefunden und, nachdem sich inzwischen auch noch eine Igel-Frau dazugesellt hat, ist die Familie komplett und begrüßt dort alle Besucher des Nordic Fitness Parks und des Skulpturenweges Niederalfingen.
Konrad Rettenmaier
Hüttlingen

1050 Erbauung der Burg Niederalfingen durch die
Staufer (Sandstein aus näherer Umgebung)
1200 Herren von Ahelfingen (Gefolgsleute der
Staufer)
1300 Ritter von Seckenheim
1415 Eigentum der Edlen von Hürnheim,
1. Fürstprobst Ellwangen
1551 ca. 300 Jahre Fuggerburg
1822 Brand durch Blitzschlag
1838 Königreich Württemberg
1841 Abbruch von Kapelle, Gesindehaus und
Zehntscheuer
1903 verschiedene nat. Bewegungen
1966 Tagungsstätte und Schullandheim
Hans Huber
Hofen

Aus Eichenholz vom Schlosspark Fachsenfeld ist diese Skulptur, der stolze Steinbrucharbeiter aus Niederalfingen, entstanden. Der Berufszweig starb hier aus, weil Beton ihn verdrängte. In vielen Bauwerken hier und anderswo lebt der kunstvoll bearbeitete weiße Stubensandstein weiter.
Auf unserem Skulpturenweg erzählen sicher die Opas den Enkeln aus dieser vergangenen Zeit.
Artur Grimm
Unterkochen

Ende des 17. Jahrhunderts gehörte die Burg Niederalfingen den Fuggern, einer Kaufmannsfamilie aus Augsburg, deren Aufstieg die Skulptur zum Thema hat. Ursprünglich Bauern, eroberten sie über die Weberei und Beteiligungen an Bergbau und Metallhandel eine Monopolstellung auf dem europäischen Kupfermarkt. Später erlangte die Fuggersche Handelsgesellschaft durch globalen Handel Weltgeltung. Als Bankiers des Kaisers Maximilian, der Päpste und der römischen Kurie hatten sie maßgeblich Einfluss auf Wirtschaft und Politik, betätigten sich aber auch als Mäzene und in der Karitas.
1475 bekamen sie das Wappen mit den Lilien verliehen und stiegen später auch in den Adelstitel auf. Ein Dreizack, ihr Siegelzeichen, war Garant für Vertragstreue und Qualität. Was den Niederalfingern blieb, ist der Name: sie werden bis heute Fuggerlocher genannt.
Hubert Jakob
Fürsitz

Ich überlasse es dem Betrachter, ob er in der Skulptur die Gänsemagd aus Grimms Märchen sieht, welche auf den königlichen Bräutigam wartet oder sich Jahrzehnte zurückversetzt fühlt, als hier vielleicht eine Gänsemagd ihre Tiere beaufsichtigte.
Anton Schuster
Hüttlingen

Die Ureinwohner Amerikas, die Indianer, sind bei uns als Naturvölker bekannt. Durch die Ausbeutung der riesigen Bodenschätze und die Abholzung der Wälder durch die weißen Männer werden sie aus ihren Reservaten verdrängt und sind am Aussterben.
Eine Nachahmung und ein von den Indianern groß verehrter „Totempfahl“ als Stammesheiligtum soll an sie erinnern. Indianerspiele, bei denen der Mut und die Tapferkeit, aber auch ihre Weisheit zum Ausdruck kommen, sind auch bei unseren Jugendlichen im Zeltlager sehr beliebt, und das Lagerfeuer gehört dazu.
Josef Vogel
Fachsenfeld

Nils Holgersons wunderbare Reise
Ein skandinavisches Märchen von Selma Lagerlöf. Ein zum Zwerg verwandelter Junge fliegt mit der Gans Martin und einer Schar Wildgänse um die Welt.
Die Welt von oben sehen, wilde Abenteuer bestehen, wer möchte das als Junge nicht erleben? Oder gibt es auch Erwachsene, die manchmal davon träumen? Der kleine Nils Holgerson möchte allen kleinen und großen Betrachtern einen Ausflug ins Reich der Phantasie wünschen.
Hermann Haas
Kappelberg-Hofen

Eine Narrenmaske, die Hubert Schüll, der Initiator des Skulpturenweges in Neuler, 1999 für ein Geburtstagsgeschenk geschnitzt hat, brachte mich auf die Idee, einen Burgnarren als Skulptur aufzustellen. Der Beschenkte von damals ist zur Zeit ehrenamtlich in der Verwaltung der Niederalfinger Burg tätig. So schließt sich für mich ein Kreis und dies ist gleichzeitig ein Gedenken an den von uns verehrten Lehrmeister Hubert Schüll.
Zur Blütezeit der Burg gab es sicher einen Burgnarren, den ich mir als Gaukler, Akrobaten oder Jongleur und Spaßmacher aus der alten Zeit vorstelle. Er balanciert auf einer Kugel. Für alle Menschen auf der Welt sind Spaßmacher, sprich „Animateure für Fröhlichkeit“, sehr gefragte und ganz wichtige Leute.
„Und ist der Zirkus noch so klein, einer muss der Kaspar sein!“
Denn Menschen wollen fröhlich sein.
Georg Hunke
Ellwangen

Faun, Pan und Satyrn - Naturwesen aus vergangenen mystischen Zeiten. Beschützer der Herden, der Wälder und Weiden zugleich, Fruchtbarkeitsbringer und Verführer.
Halb Mensch, halb Tier - in ihrer ursprünglichen Kraft glaubt man sie gerade dort zu erkennen, wo uns die Natur am gegenwärtigsten ist.
Vor den Menschen flüchtend, mit einem Blick zurück, entziehen sie sich unserer rationalen Welt. Mit Phantasie können wir sie bisweilen erahnen, lässt man die Natureindrücke wirken.
Claus Prügner
Adelmannsfelden

Die Skulptur des Hütejungen soll an die Kinder erinnern, die früher nach der Schule auf den Bauernhöfen mitarbeiten mussten. Oft war es die Aufgabe von Kindern, die Tiere zu hüten, weil es keine Weidezäune gab. Die Tiere mussten auf den Wiesen der Eigentümer gehalten werden, denn meist lockten der Salat oder das Kraut auf den Nachbargrundstücken. Bei größeren Bauern mussten die Kinder Kühe hüten, bei Kleinbauern waren es meist Ziegen.
Manfred Dierolf
Aalen

Was die Menschen an Pilzen wohl am meisten interessiert, ist ihre Auswirkung auf die Gesundheit. Jeder von uns kennt Pilze in irgendeiner Weise. Es gibt Gift- und Speisepilze, schmackhafte und weniger schmackhafte, große und kleine, flache und halbrunde Köpfe. Die Pilze sind ebenso unterschiedlich und einzigartig wie wir Menschen. Sie wachsen im Wald, in der Nähe von Bäumen, wo es feuchtwarm ist, und viele dienen dem Menschen als Nahrung.
Pilze zählen bisher auch bedingt noch zu den wenigen freien Gütern in Deutschland. Jeder darf sie im Wald sammeln und als Nahrung verwenden. Auch meine Pilze sollen der Nahrung und Gesundheit dienen. Natürlich nicht im herkömmlichen Sinne zum Essen. Nein, sie sollen dazu beitragen, den Hunger nach Erholung, Kultur, Kunst und Leben zu stillen. Darum stehen sie hier mit anderen Skulpturen am Wegrand. Für alle, die sich mit ihnen an unserem Skulpturenweg erfreuen und hier erholen möchten.
Sigrid Danner
Hüttlingen

Das Märchen erzählt von einem jungen Müller, der drei Söhne hatte. Der jüngste davon erbte von ihm einen Kater und war damit unglücklich. „Was kann man schon mit einem Kater anfangen?“ überlegt er laut. Doch wie die Geschichte uns erzählt, versprach der Kater dem Müllerssohn, wenn er ihm vertraut, dass er ihn zu einem reichen Mann machen würde. Der Kater hielt Wort und nun steht hier die Figur aus Eichenholz und hält, nachdem er den Zauberer klug überlistet hat, die kleine Maus in der Hand.
Robert Gräßle
Großkuchen

Unternimmt man eine Fahrt durch Norwegen, so begegnet man Trollen auf Schritt und Tritt. Sie sind kleine, gedrungene, erdfarbene Wesen mit mächtigen Knollennasen und zerschlissener Kleidung. Am Julfest der Wintersonnwende sieht man des Nachts die Trollhügel in ihrer glänzenden Pracht und auf ihnen tanzen und feiern die Trolle. Manche Trolle kommen auch in die Stuben der Menschen. Für diese Nacht übernehmen sie das Regiment in den Menschenstuben und feiern, singen und tanzen ausgelassen.
Unter den Trollen gibt es solche, die den Menschen freundlich gesonnen sind, aber die Bekanntschaft von Trollen können nur Menschenkinder machen, die an einem Sonntag um die Mittagszeit geboren sind. Es gibt aber auch Trolle, die böse sind. Man sagt ihnen nach, für Krankheit, Tod und Ernteausfälle verantwortlich zu sein. Erst wenn das erste Sonnenlicht am Horizont erscheint, ziehen sich die Trolle wieder in ihre Höhlen tief in den menschenleeren Wäldern und Fjorden Norwegens zurück.
Helmut Heger
Oberkochen

„Hört ihr Leute lasst euch sagen, unsere Uhr hat zwölf geschlagen...“
Dies war der Ruf des Nachtwächters im Mittelalter. Schade, dass es ihn nicht mehr gibt.
„Mit meiner Hellebarde und Laterne bewaffnet, wache ich, dass nichts geschieht. Ich sorge für Nachtruhe, Ordnung und Sicherheit. Ich wünsche mir, dass es hier noch lange so bleibt.“
Dieter Seitz
Hohenberg

Schaut her, ist er nicht ein Prachtexemplar? Mit großer Wahrscheinlichkeit der größte Fisch im Schlierbachtal, das jetzt sein Zuhause ist. Wird es ihm wohl gelingen, zu der schönen Wassernixe zu springen, denn sie sind aus dem gleichen Holz (Eiche) geschnitzt.
Schauen wir mal, ob es ein Happy End gibt.
Viel Spaß und Freude beim Betrachten.
Walter Roith
Kirchheim a. Ries

Bei den Skulpturen handelt es sich um Brüder Grimms Märchen: Der Hase und der Igel. Bei der Verabredung wird der Zeitpunkt und die Siegerprämie festgelegt. Der vornehme und hochmütige Hase trifft auf seinem Spaziergang den einfachen und schlicht gekleideten Igel. Der Igel, der selber spazieren geht, grüßt freundlich den stolzen Hasen. Der allerdings ignoriert den Gruß und äußert sich höhnisch über die kurzen und krummen Beine des Igels. Der gekränkte Igel macht den Vorschlag einen Wettlauf durchzuführen. Der Hase setzt als Siegprämie einen goldenen Taler und eine Flasche Branntwein und möchte sofort beginnen. Der listige Igel jedoch möchte eine spätere Startzeit, zu der er heimlich seine Frau mitbringt und an einem Ende des Stoppelfeldes in der Furche postiert.
Beim Start läuft das Igelmännchen nur wenige Schritte und am Ende des Stoppelfeldes kurz vor dem Ziel erhebt sich die Igelfrau aus der Furche und ruft: „Bin schon hier“. Der verblüffte Hase ruft nach Revanche und es wird neu gestartet. Allerdings bleibt diesmal die Igelfrau stehen und kurz vor dem Ziel erhebt sich das Igelmännchen aus der Furche und ruft: „Bin schon hier.“ Das Rennen wiederholt sich dreiundsiebzigmal, bis der Hase erschöpft in der Furche zusammenbricht.
Fazit des Märchens: Manch hochmütiger und arroganter Mensch musste schon erleben, dass ein normaler einfacher Mensch ihm ebenbürtig sein kann.
Anton Schuster
Hüttlingen

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald. Es war so finster und bitter kalt. Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein, wer mag der Herr von diesem Häuschen wohl sein? Huhu, da schaut eine alte Hexe heraus... Sie lockt die Kinder ins Pfefferkuchenhaus. Sie stellte sich gar freundlich, als hätte sie keine Not, den Hänsel wollte sie braten und bäckt dazu schon Brot. Doch als die Hexe zum Ofen schaut hinein, wird sie gestoßen vom Hans und der Gretelein. Die Hexe musste braten, die Kinder gehen nach Haus. Nun ist das Märchen von Hänsel und Gretel aus.
Walter Roith
Kirchheim a. Ries

Max und Moritz machten beide,
als sie lebten keine Freude.
Denn wer böse Streiche machte
und oftmals noch darüber lachte,
sich heimlich darüber lustig machte,
fand keine Freunde.
Darum schaut her was sie getrieben.
Was sie mit der Witwe Bolte trieben
grenzt an viel Schmerz und Trauer.
Auf Huhn und Hahn muss sie verzichten,
was ihr Tränen in die Augen trieb.
Doch Max und Moritz ließen es sich schmecken
und rieben sich genüßlich den Bauch.
Zitat Schneidermeister Böck:
Max und Moritz gar nicht träge
sägen heimlich mit der Säge,
ritzeratze voller Tücke
in die Brücke eine Lücke.
Anton Weber
Oberkochen

Ach wie gut dass niemand weiß...
Das Rumpelstilzchenmärchen ist ein zweischichtiges Märchen. Vielen ist Rumpelstilzchen als böse in Erinnerung. Will es doch das Königskind haben! Und was war davor? Ein einsames Wesen - hilfsbereit, dreimal rettet es die Müllerstochter, indem es Gold für sie spinnt. Als einsamer Mensch wünscht es sich jemanden, der zu ihm gehört. Sieht eine Chance und stellt die Bedingung, das erste Kind zu bekommen: Und die Frau willigt ein! Als es das Kind holen will, sie hat es ihm versprochen, da stellt sich die Königin quer. Es gibt ihr aber, hartherzig ist meiner Meinung nach Rumpelstilzchen nicht, dreimal die Chance es auszulösen. Freilich immer in der Hoffnung, sie würde den Namen nicht herausfinden. Vor Freude und Hoffnung tanzt es im Wald um das Feuer und es wird unvorsichtig. Es singt seinen Namen, wird gehört und vergibt sich so die Chance zum Glück. Vor Gram tötet es sich selbst.
Diese Szene, die Freude um die Hoffnung auf Liebe, habe ich versucht darzustellen. Rumpelstilzchen - ein Mensch der vor Freude tanzt.
Sigrid Danner
Hüttlingen

Honigbär
Man sieht uns kaum, aber wir sind da. Tief im Waldesinnern sind wir zu Hause. Wir sind Fabelwesen mit großen Ohren, Nasen und Augen, die auch noch mit dem Finger auf vielleicht etwas Besonderes hinweisen. Zu unseren Freunden zählen alle Waldtiere. Der „Honigbär“ schenkt uns seinen süßen Saft und gibt uns Kraft. Durch eine spezielle Bohrung im Eichenholz, locke ich die Wildbienen in meinen Wabenhonigbauch. Dort fühlen sie sich sehr wohl. Wenn man sie nicht stört, werden sie in mir heimisch. Ihren Fortbestand kannst Du dann jährlich begutachten.
Waldmenschen
Wir lieben die Waldesruh. Horch, ist sie nicht wunderbar. Genießen wir den Augenblick und die Erholung. Hier lohnt es sich zu verweilen, sich Gedanken zu machen, was da wohl alles geschieht. Wir sind außerordentlich scheu, deshalb berühre uns nicht! Wenn Du einen unserer Artgenossen in Deiner Heimat triffst, grüße ihn herzlich.
Auf baldiges Wiedersehen
Dieter Seitz, Hohenberg
Manfred Dierolf, Aalen

„Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter.“
Nicht nur die Zauberei stieg zu dem schönen Mädchen hinauf, auch der Königssohn wollte zu ihr.
Das Märchen hat mit dem Erwachsenwerden zu tun. Wie bei meiner Skulptur „Adam und Eva“ ist das Thema, wie kommen Mann und Frau zusammen?
Bei meiner Figur sind es zwei Teile, zur senkrechten Fertigung geteilt. Oben im Fenster das Mädchen und unten der bettelnde junge Mann.
Artur Grimm
Unterkochen
Hänschen Klein ging allein in die weite Welt hinein:
Kinder haben das Recht auf ihre Naivität und auf ihre abenteuerliche Sicht der Dinge. Die Geschichte von Hänschen Klein zeigt, dass jedes Kind eines Tages aufbricht und seine Eltern verlassen muss, um seine eigenen Wege zu gehen.
Helmut Heger
Oberkochen

Mög der Himmel dich bewahren
vor Gefahren Schmerz und Pein.
Möge stets ein guter Engel
deines Lebens Hüter sein.
Georg Hunke
Ellwangen

Das Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ erzählt von 4 Tieren (Hahn, Katze, Hund und Esel), die ihrem Besitzer infolge ihres Alters nicht mehr nützlich waren und daher getötet werden sollten. Es gelingt ihnen zu entkommen, worauf sie sich zufällig treffen. Alle folgen dem Vorschlag des Esels, Stadtmusikanten in Bremen zu werden.
Auf dem Wege nach Bremen entdecken sie ein Räuberhaus und mit ihrem lauten Gejohle und Geschrei vertreiben sie die Räuber, sodass sie ihr Nachtlager bei vielen Speisen und Getränken im Räuberhaus aufschlagen. In der Nacht vertreiben sie nochmals einen Räuber und es gefiel ihnen so gut, dass sie bleiben wollen und mit ihrem Geschrei und Krächzen Weltruhm als Bremer Stadtmusikanten erlangen.
Josef Vogel
Fachsenfeld

...wird von der Stiefmutter benachteiligt und lieblos behandelt. Auch von den Stiefschwestern wird sie nur mit Hochmut bedacht, dabei verrichtet sie täglich geduldig die aufgetragene Arbeit und hofft immer wieder anerkannt zu werden. Nur die Tauben allein sind ihre treuen Freunde und leisten ihr Gesellschaft. Sie helfen und picken ganz flink die Linsen aus der Asche und verhelfen somit Aschenputtel zu großem Glück und Erfolg.
Robert Gräßle
Großkuchen

Es ist ein böser Wolf, der es im Märchen der Gebrüder Grimm auf die sieben Geißlein abgesehen hat. Trickreich überlistet er die Geißlein. Er macht sich mit Kreide die Stimme sanfter und seine Pfote hat er mit Mehl gepudert. So verschafft er sich Einlass ins Haus, als die Geißen-Mutter weg ist. Sechs von ihnen frisst er. Aber das kleinste Geißlein versteckt sich in der Standuhr und erzählt der Mutter alles.
Von seinem großen Mahl erholt sich der Wolf schlafend auf der Wiese. Mutter Ziege erkennt sofort ihre Chance, eilt zurück ins Haus und holt ihr Nähzeug. Damit öffnet sie den Bauch des Wolfes und es zeigt sich, dass alle Geißlein noch am Leben sind und dem Bauch entspringen können. Die Geißlein sammeln Steine, die in den Bauch des Wolfes eingenäht werden. Als der Wolf wieder aufwacht und zum Trinken an den Brunnen geht, wird er durch die Last der Steine hineingezogen und ertrinkt.
Der Wolf samt Steinen wurde aus einem 3,20 Meter langen Eichenstamm mit einem Durchmesser von einem Meter geschnitzt. Die Geißenfamilie ist aus Lerchenholz.
Konrad Rettenmaier
Hüttlingen

Der Borkenkäfer
Der Buchdrucker oder großer achtzähniger Fichtenborkenkäfer wird den Rindenbrütern zugerechnet. Er gilt als ein bedeutender Forstschädling. Er befällt bevorzugt Fichten, wobei vitale Bäume sich durch Absonderung von Harz gegen Insekten zu wehren wissen. Ist der Baum aber geschwächt, kann er durch relativ wenige Buchdrucker überwältigt werden. Diese Brutherde dienen bei geeigneter Witterung (trocken, heiß) als Ausgangspunkt für eine Massenvermehrung, der ganze Bestände zum Opfer fallen können. Angelockt von Duftstoffen, bohren die Männchen Eingangsröhren und legen eine Rammelkammer an. Von dort aus nagen die Weibchen Mutter- und Brutgänge, in denen sich die Larven entwickeln. Die parallele zeilenförmige Anordnung der Larvengänge verhalf diesen Borkenkäfern zu dem anschaulichen Namen Buchdrucker. Durch weiteren Fraß der Jungkäfer kommt es zum Ablösen der Rinde und dem Absterben des Baumes.
Bis zu zwei neue Generationen können so pro Jahr entstehen. Eine Bekämpfung des Buchdruckers ist derzeit nur möglich durch „saubere Waldwirtschaft“, was bedeutet, dass alle befallenen Bäume aus dem Wald zu entfernen sind. Präventiv ist ein gesunder, gemischter Wald der beste Schutz.
Die Honigbiene
Als staatenbildendes Insekt hat sie den Menschen seit jeher fasziniert und steht als Symbol für Fleiß und Harmonie. Zentrum des Staates ist die Königin. Sie legt pro Sommer bis zu 200 000 Eier in Honigwaben, die sich je nach Brutpflege zu Arbeiterinnen (unfruchtbare Weibchen), Jungköniginnen oder Drohnen (Männchen) entwickeln. Die Arbeitsbienen durchlaufen in ihrem Leben viele Berufe. Zuerst Putz- und Baubiene, dann Brutpflege- und Wächterbiene. Erst als Seniorin wird sie das Nest als Sammelbiene verlassen. Tanzsprache, chemische Signale und gute Augen weisen ihr den Weg zu guten Futterplätzen. Der gesammelte Nektar und die Pollen werden zur Aufzucht und als Wintervorrat gebraucht.
Dieser Honig und das Wachs machten die Bienen für den Menschen interessant. Dies führte dazu, dass sie domestiziert wurden. Ihre überragende Bedeutung liegt aber in der Bestäubungsleistung an Nutz- und Wildpflanzen. Nach Rind und Schwein ist sie heute das drittwertvollste Nutztier des Menschen und trägt in besonderem Maße zur Erhaltung unserer Natur bei.
Hubert Jakob
Fürsitz

Wer kennt nicht das Märchen vom Froschkönig oder auch eiserner Heinrich genannt. In den alten Zeiten, als eines Königs jüngste Tochter eine goldene Kugel in den Brunnen fiel, geschah es, dass ein verwunschener Prinz in Gestalt eines Frosches die Kugel der Prinzessin zurückbrachte. Nachdem der Frosch gemäß Vereinbarung, doch widerwillig von der Prinzessin geduldet, Tischlein, Tellerlein, Becherlein und Bettlein mit ihr teilen durfte und von ihr im Zorn an die Wand geworfen, ward er zum Prinzen und wurde ihr Gemahl.
Hans Huber
Hofen

Der vormals schöne Schustersohn Jakob wird von einer alten Kräuterhexe in einen grässlichen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals und mit Buckel verwandelt. Als begnadeter Koch in Diensten eines Fürsten soll er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeräne zubereiten. Für die Zubereitung fehlt ihm jedoch das Kräutlein „Niesmitlust“, genau jenes Kräutlein, dessen Geruch ihn jedoch von dem bösen Fluch befreien kann. Mit Hilfe der Gans „Mimi“ macht er sich auf die Suche.
Hilfst Du ihnen?!
Claus Prügner
Adelmannsfelden

Ein Märchen aus alter Zeit oder heutige Wirklichkeit?
Ein Waisenmädchen, mittellos und arm von aller Welt verlassen, irrte in der Welt umher. Als Besitz hatte es nur das, was es auf dem Leib trug und ein Stück Brot in der Hand. Ein alter Mann sagte zu Ihr: Ich habe Hunger. Sie gab ihm ihr letztes Brot. Da kam ein Kind daher und jammerte: Mich friert es an den Kopf, und sie gab ihm ihre Mütze.
So ging es weiter, bis sie kein Hemd mehr auf dem Leib trug. Und wie es so dastand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und es waren lauter blanke Taler. Obwohl es sein Hemdlein hergegeben hatte, hatte es ein neues an - und es war von allerfeinstem Stoff. Da sammelte sie die Taler hinein und war reich für ihre Lebtage.
Auf die heutige Zeit umgesetzt: träumen wir nicht auch manchmal von einem solchen Geldsegen, doch sind wir auch bereit, unser letztes Hemd dafür herzugeben?
Hermann Haas
Kappelberg-Hofen
Skulpturenweg Niederalfingen
- Skulpturenweg Niederalfingen
- Schlierbachstraße 54
73460 Hüttlingen
- 07361 97780

Allgemeines
Was Hobbykünstler in ihrer Freizeit zu leisten im Stande sind, wird an diesem Skulpturenweg in beeindruckender Weise deutlich. Eine stilvolle Atmosphäre bildet die Kulisse für Märchenfiguren und im Wald lebende Fabelwesen und Tiere.